Das Projekt

Moorschutz im Verbund

Das Projekt schließt an eine Reihe von Biodiversitätsinitiativen an, die seit 2013 mit verschiedenen Partern (Landschaftspflegeverband Dachau e. V., Gemeinde Bergkirchen, Verein Dachauer Moos e. V.) im Palsweiser und Fußbergmoos umgesetzt wurden. “ durchgeführt. Nun wurde die Projektkulisse erweitert und erstreckt sich insgesamt über vier Landkreise und eine große Anzahl von (zum Teil ehemaligen) Feuchtgebieten, die von der Regierung und den kommunalen Einrichtungen als landesweit oder überregional bedeutsam eingestuft wurden. Damit einher geht ein besonderer Schutzstatus, der in einigen Gebieten durch die Ausweisung als FFH- oder Landschaftsschutzgebiet unterstrichen wurde.

Die heute inselartig gelegenen, wertvollen Biotope haben den Kontakt zueinander durch Straßen und Siedlungsbau verloren, beheimaten aber noch immer zahlreiche bedrohte und stark gefährdete Pflanzen- und Tierarten. Mit etwas Glück lässt sich dort die für Niedermoore typische Art- und Lebensraum-Vielfalt beobachten. Unsere Arbeit widmet sich besonders den Arten, die über viele Flächen hinweg, aber sehr isoliert vorkommen. Daneben sollen auch seltene oder lokal ausgestorbene Spezies unterstützt und in weiteren Bereichen (wieder-)angesiedelt werden. Durch konkrete Maßnahmen zur Förderung der noch bestehenden Populationen und an deren Mobilität angepasst, werden die Bestände gesichert. Potenzielle neue Lebensräume oder Trittsteine zwischen bestehenden Biotopen helfen den einzelnen Arten neue Habitate zu erschließen und führen zu einem stärkeren genetischen Austausch innerhalb der Arten, der gesündere und robustere Bestände schafft. So kann an einigen Orten wieder an den einstigen Zustand einer umfassenden Moorachse angeschlossen werden.

Der Werkzeugkasten für mehr Moor

Durch moorökologische Gutachten steht fest, an welchen Stellen noch viel Torf im Boden vorhanden ist und wo natürlicherweise große Wasserzuläufe vorhanden sind. In solchen Kerngebieten ist eine Wiedervernässung am erfolgversprechendsten. Besonders wertvolle Flächen werden dauerhaft für den Naturschutz gesichert, indem sie angekauft oder gepachtet und anschließend zielgerichtet gepflegt oder unter Schutz gestellt werden.

Doch gerade in der Nähe der Landeshauptstadt wird der Boden seit Jahrzehnten landwirtschaftlich genutzt. Daher wird neben einem gezielten Ankauf von Flächen in den Kerngebieten eine starke Zusammenarbeit mit Vertreter:innen aus Landwirtschaft und Landschaftspflege stattfinden. Die Landnutzenden sind besonders wichtig, wenn es um die Optimierung, Entwicklung und Verbesserung des Verbundes der artenreichen Feucht-, Streuwiesen und Kalkniedermoore sowie das Anheben des Wasserstands in Teilbereichen geht. Sie übernehmen die aktive Bewirtschaftung und Pflege und können sich zu einer möglichen Nutzungsextensivierung und deren wirtschaftlichen Aspekten beraten lassen. Manche Lebensräume wie Streuwiesen können nicht sich selbst überlassen werden, durch eine Entnahme von Bäumen und Sträuchern, Mahd oder die Einrichtung einer Fläche als bestimmtes Biotop werden die wertvollen Flächen und ihre Bewohner erhalten.

Mehr Wasser in der Fläche

In einigen, bestimmten Bereichen sollen ganz ursprüngliche Moorflächen wieder entstehen, die frei von menschlichen Eingriffen sind. Hier kann der Wasserstand auf das ursprüngliche Niveau angehoben werden, der ausschlaggebende Aspekt für ein Moor und seine typischen Bewohner.

Dazu werden ehemals zur Entwässerung angelegte Drainagen und Gräben je nach Größe durch Verfüllen mit (z. B. bei Grabenabflachungen anfallendem Torf oder durch das Einsetzen von Spuntwänden angestaut. So kann das Wasser länger in der Fläche gehalten werden und der Grundwasserspiegel steigt an. Teilweise wird auch gezielt Wasser zugeführt. Aktive Wiedervernässung unterliegt strengen Regeln und muss eng mit der Abteilung Wasserrecht am zuständigen Landratsamt abgestimmt werden. Hydrologische Gutachten zeigen im Vorfeld an welchen Stellen sich das Wasser staut und wo es abläuft. So wird verhidnert, dass angrenzende Grundstücke beeinträchtigt werden.

Oft unterstützt uns dabei der Biber, auch wenn er weniger zielgerichtet und ohne Absprache mit den Nachbarn an die Arbeit geht. Dann versuchen wir gemeinsam mit Biberberater:innen und Eigentümer:innen oder den Landnutzenden eine Lösung zu finden, die eine weitere Bewirtschaftung der betroffenen Flächen ermöglicht. Denn auch bei höherem Wasserstand kann eine landwirtschaftliche Nutzung in Form von Beweidung oder mit bewährten Maschinen weitergeführt werden und in Trockenphasen sogar profitieren. Wird es richtig nass, müssen spezielle Maschinen eingesetzt werden, um ernten oder pflegen zu können.

Projektträger

Bund Naturschutz in Bayern e. V.  

Vertreten durch die Kreisgruppe Dachau

Geschäftsstelle
Martin-Huber-Straße 20
85221 Dachau

1. Vorsitzender

Dr. Roderich Zauscher

Dietenhausener Str. 10
85235 Odelzhausen

Koordination Landschaftspflegearbeiten

Heinz Gibowsky

Müller-Dachau-Weg 1
85221 Dachau

Weitere Partner / Fachliche Beratung

Zur Steuerung des Projektes wurde eine Projektsteuergruppe gegründet, die etwa halbjährlich zusammenkommt. Die Arbeiten in den beiden Landkreisen Freising und Erding werden in enger Abstimmung, aber räumlicher Abgrenzung zum Maisacher und Dachauer Moos von der Kreisgruppe Freising, in Zusammenarbeit mit der Kreisgruppe Erding, umgesetzt.

Fachliche Unterstützung erhält das Projekt von der Höheren Naturschutzbehörde an der Regierung von Oberbayern und der Unteren Naturschutzbehörde den Landratsämtern Dachau und Fürstenfeldbruck, die auch selbst Flächen erwerben und pflegen, sowei dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürstenfeldbruck. Wichtige Partner sind der Verein Dachauer Moos sowie die Landschaftspflegeverbände und der LBV - Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V., Kreisgruppen Fürstenfeldbruck und Dachau. Diese Organisationen engagieren sich ebenso wie der BN bereits in der Region des Maisacher und Dachauer Mooses, weshalb sich viele Synergien ergeben und die einzelnen, schon vorhandenen Projekte und Pflegearbeiten einem übergreifenden Biotopverbund zugutekommen. Auch die LandwirtInnen leisten wertvolle Unterstützung bei der Bewirtschaftung und Durchführung von Landschaftspflegearbeiten.

Förderung

Das Projekt wird gefördert vom Bayerischen Naturschutzfonds.

Einzelne Maßnahmen werden auch über die Regierung von Oberbayern und die Förderprogramme des Klimaprogramms Bayern 2050 und der Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinien unterstützt. 

Maßnahmen

Wir treffen vielfältige Maßnahmen um den Lebensraum und die Artenvielfalt zu erhalten.

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Artenvielfalt auf kleinstem Raum

Erfahren Sie mehr über die einzigartige Pflanzen- und Tierarten im Palsweiser Moos.

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Unterstützer erwünscht

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Projektträger

Der Niedermoorverbund Dachauer-Freisinger-Erdinger Moos

Das Maisacher Moos