Der Name leitet sich aus ihrem Lebensraum, überwiegend Moore und andere Feuchtgebiete, ab.
Unterfamilie: Grashüpfer (Gomphocerinae)
Familie: Feldheuschrecken (Acrididae)
Unterordnung: Kurzfühlerschrecken (Caelifera)
Ordnung: Heuschrecken (Orthoptera)
Klasse: Insekten (Insecta)
Grashüpfer lassen sich im Allgemeinen nur schlecht anhand ihrer Färbung unterscheiden, da sie häufig stark variiert. Deshalb wird der Sumpfgrashüpfer leicht mit dem Gemeinen Grashüpfer (Ch. parallelus) verwechselt. Wichtige Unterscheidungsmerkmale sind: Der Sumpfgrashüpfer wirkt im Vergleich kräftiger als seine Schwesterart. Seine Flügel wirken durchsichtiger, weil der Flügelfleck nicht so kräftig ausgeprägt ist. Weibliche Tiere sind an der längeren Legeröhre zu erkennen, Männchen haben auf der Schrillleiste, mit der sie die zirpenden Töne erzeugen, mehr Zäpfchen als die des Gemeinen Grashüpfers (ca. 140 gegenüber ca. 94). Die Männchen beider Arten werden 12,9 bis 16mm lang. Weibliche Tiere dagegen sind mit 17 bis 22mm deutlich größer.
Der Sumpfgrashüpfer ist in Europa und Asien verbreitet, die Tiere leben bis zu einer Höhe von 1500m NN. Innerhalb Mitteleuropas zählt er zu den am spätesten schlüpfenden Kurzfühlerschrecken. Erwachsene Tiere können von Juni bis November beobachtet werden.
Der Sumpfgrashüpfer ist ausgesprochen feuchtigkeitsliebend, seine Eier benötigen eine gewisse Mindestfeuchtigkeit.. Aufgrund dieser Ansprüche besiedelt die Art Hoch- und Niedermoorgegenden oder nasse Wiesen in Flusstälern, vornehmlich in Bereichen mit maximal mittelhoher Vegetation.
Während der Paarungszeit lässt sich in den Streuwiesen im Maisacher Moos das Zirpen der männlichen Tiere zu hören. Sie präsentieren sich und versuchen so Weibchen anzulocken. Paarungsbereite Weibchen nähern sich dem Männchen an, antworten ihm sogar in seltenen Fällen oder werden durch Zufall gefunden.
Die Weibchen legen ihre befruchteten Eier mithilfe ihres Legebohrers entweder in die Erde oder in den Wurzelfilz von Seggen. Die geschlüpften Larven durchleben ganze vier Häutungen bis sie erwachsen sind.
Wie auch beim Gemeinen Grashüpfer gibt es bei den Sumpfgrashüpfern langflügelige Formen beider Geschlechter, die voll flugfähig sind. Es wird davon ausgegangen, dass durch diese besonderen Tiere die Besiedlung neuer Flächen stattfindet.
Der Sumpfgrashüpfer zählt in Bayern zu den „zurückgehenden Arten“. Er hat daher Einzug in die Vorwarnliste der Roten Liste der gefährdeten Arten gehalten. Bedroht wird die Art vor allem durch die Zerstörung feuchter Lebensräume oder deren Nutzungsänderung. Denn sie ist auf mäßige Bewirtschaftungsmaßnahmen angewiesen, wie die extensive Bewirtschaftung von Nasswiesen durch ein- bis zweimalige Mahd pro Jahr oder eine extensive Beweidung.