Der Name Nelke entstand aus „Nägelein“, die Blüten haben von der Seite aus betrachtet die Form eines Nagels.
Familie Caryophyllaceae Nelkengewächse
Die Prachtnelke ist 30–60 cm hoch. Die lanzettlichen Blätter sind bis 8 cm lang. Die nach Vanille duftenden Blüten erscheinen von Juni bis September. Sie sind 15–30 mm lang und bis über die Mitte fransig zerschlitzt. An sonnigen Tagen stellen sich auf der Blüte zahlreiche Schmetterlinge ein. Sie werden durch die lila Färbung angelockt. Der Honig findet sich am Grunde einer langen engen Blütenröhre, in der gerade noch ein Schmetterlingsrüssel Platz findet („Stieltellerblume“). Daher kommen nur Tagfalter oder tagaktive Schwärmer wie das Taubenschwänzchen als Bestäuber in Frage. Unnützen Näschern ist der Weg zum Honig versperrt. Aus Vorbeugung vor Durchnässung werden die reifen Samen nur bei trockener Witterung aus der Kapselfrucht weit heraus geschleudert.
Das Verbreitungsgebiet der Pracht-Nelke umfasst Europa sowie Asien. Als Standort werden wechselfeuchte, nährstoffarme Moorwiesen und Weiden bevorzugt. Die Art verträgt das Mähen ab Juli/August (Hinweis Pflegeplan Palsweiser Moos).
Nelken begleiten den Menschen seit alter Zeit. Medizinische Anwendung bei Magenverstimmung und Fieber. Der Nelkenduft wurde für Essig, Bier, Wein, Saucen und Salate verwendet, die Blüten kandiert.
In Deutschland und Bayern gilt die Pracht-Nelke als gefährdet und ist nach der Bundes-Artenschutzverordnung besonders geschützt. Die Art verträgt das Mähen ab Juli/August, Wirtschaftsgrünland wird spätestens Mitte Juni gemäht meist früher. Auf den spät gemähten Streuwiesen im Palsweiser Moos kann die Art sich halten.