Der Name ist von der Wirtspflanze der Raupen und der perlmutterartigen Färbung der Flügel abgeleitet. Ein anderer Name ist z. B. Violetter Silberfalter.
Familie: Edelfaler (Nymphalidae)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Klasse: Insekten (Insecta)
Der Mädesüß-Perlmutterfalter lebt auf nährstoffarmen Feuchtwiesen und Niedermooren. Der Falter sucht zur Futtersuche, wie auch der Riedteufel, gern die Blüten von violettfarbenen Blumen auf (z.B. Flockenblumen und Disteln).
Die Falter fliegen von Mitte Mai bis Mitte August (je nach örtlichem Klima. Die Raupe überwintert im Ei und frisst im darauffolgenden Jahr meist nachts bevorzugt am Mädesüß, aber auch an Wiesenknopf, anderen Rosengewächsen und sogar an fleischfarbenem Knabenkraut, einer Orchideenart.
Die Puppe des Mädesüß- Perlmutterfalters spinnt sich an der Futterpflanze fest um sich binnen zwei Wochen zum Schmetterling zu verwandeln. Erkennen kann man sie an den hellen, metallisch glänzenden Flecken am Rücken.
Zur Eiablage setzt sich das Weibchen auf die Oberseite eines Blattes der Futterpflanze, tastet dieses mit der Hinterleibsspitze ab, bis es ein Fraßloch (Blattkäfer!) im Blatt findet. Durch das Loch hindurch klebt es sein Ei neben das Loch an die Blattunterseite. Zunächst gelb gefärbt, bekommt dieses nach ein bis zwei Tagen eine blassere Grundfarbe und eine dunkelrote Spitze und ist auf diese Weise hervorragend getarnt, wenn die Blätter der Futterpflanze abtrocknen. Die Blätter des Mädesüß fallen im Winter nicht ab sondern verbleiben in trockenem Zustand am Pflanzenstiel. So wird das Verfaulen der Eiraupe am Boden verhindert. Die Raupe überwintert fertig entwickelt in der Eihülle und schlüpft erst im nächsten Frühjahr.
Die Flügelspannweite vom Mädesüß-Perlmutterfalter beträgt 32 bis 40 Millimeter. Oberseits sind die Flügel hellorange und schwarz gemustert. Der Außenrand der Flügel ist schwarz mit gestricheltem, weißem Rand. Nach innen zeigen sich zwei schwarze Punktreihen parallel zum Außenrand. Die Flügelunterseite ist hellgelb/braun gefärbt. Auf der Unterseite der Hinterflügel zieht sich eine braune Querbinde durch die Musterung, in der ein stark verlaufener, violett-weißer Streifen verläuft. Daneben sind mehrere schwarze Punkte mit weißen Einschlüssen enthalten. Von der Mitte bis zum Flügelansatz sind hellgelbe Felder mit braunen Linien umrandet.
Die weiß, grau und braun längsgestreiften Raupen werden etwa 25 Millimeter lang und haben gelbe Dornen mit helleren Spitzen am Rücken.
In Bayern steht der Mädesüß-Perlmutterfalter auf der Vorwarliste der Roten Liste. Die Überwinterungsstadien (Eier) sind darauf angewiesen, dass ihre Wirtspflanzen im Herbst nicht abgemäht werden. Verbrachte Bereiche z. B. auf Feuchtflächen oder an Bächen sind selten geworden. Bei der Mahd der Streuwiesen im Palsweiser Moos wird deshalb darauf geachtet ausreichend Brachebereiche zu belassen, also Mädesüßstauden über den Winter stehen zu lassen.
Mädesüß wurde früher zum Süßen und Würzen von Getränken, z.B. Met verwendet Nach der Mahd verströmt die Pflanze einen süßlichen Geruch. Ob allerdings „Mäde“ für Mahd oder für Met steht ist umstritten.
Familie Rosaceae Rosengewächse
Das Echte Mädesüß erreicht Wuchshöhen von 50-150 cm. Am kantigen Stängel wachsen unterseits weißfilzige Blätter mit großen eiförmigen doppelt gesägten Fiedern. Auffällig sind seine doldentraubigen Blütenstände mit ihren vielen weiß erstrahlenden Einzelblüten, die von Juni bis August erscheinen und weithin einen süßlichen Duft nach Honig und Mandeln verströmen.
Das Echte Mädesüß bevorzugt feuchte Plätze an sonnig bis halbschattigen Standorten mit nährstoffreichen Böden wie z.B. an Nasswiesen, Bachufern oder Gräben.
Als bedeutende Raupenfutter- und Nektarpflanze ist das Echte Mädesüß von herausragendem ökologischem Wert. Außer von Schmetterlingen wird es von verschiedenen anderen Insekten bestäubt. Im Palsweiser Moos spielt es eine große Rolle als Raupenfutterpflanze für den Mädesüß-Perlmuttfalter (siehe dort).
Das Echte Mädesüß ist eine sehr vielseitig genutzte Pflanze. Bei den Druiden der Kelten war das Kraut, das in der Zeit um die Sonnenwende blüht, eine der heiligsten Pflanzen. Sie schätzten den Duft der Blüten, die sie auch zum Süßen von Wein und Met verwendeten, nutzten die Pflanze zum Färben von Stoffen und wussten auch über dessen Wirkung gegen Schmerzen Bescheid.
Aus dem Inhaltsstoff Salicylsäure konnte bereits vor über 100 Jahren erstmals Acetylsalicylsäure, die auch in Weiden vorkommt, gewonnen werden, die seit damals Bestandteil vieler Schmerzmittel ist, wie zum Beispiel in "Aspirin". Entsprechend wirken Extrakte oder Tees von Blüten, Blättern oder Wurzeln schmerzstillend, entzündungshemmend, fiebersenkend, aber wirken auch bei vielen anderen gesundheitlichen Problemen. Kulinarisch lassen sich die Blüten zur Herstellung von Marmelade oder Kräuterwein verwenden. Im bäuerlichen Brauchtum wurde Mädesüß gerne zusammen mit anderen Kräutern als "Streukraut" verwendet, da sein angenehmer Duft für längere Zeit im Raum anhält, sozusagen das Raumspray früherer Zeiten.
Diese Art gilt in Deutschland nicht als gefährdet.