Die Gattung Weide verdankt ihren Namen der elastischen Beschaffenheit ihrer Zweige: „wida“ bedeutet althochdeutsch „die Biegsame“.
Familie Salicaceae, Weidengewächse
Die Kriechweide bildet 0,5 bis 1 m hohe Büsche mit niederliegenden, an der Spitze bogig aufsteigenden biegsamen Zweigen aus. Die Blätter sind 1–2 cm lang und am Rand nach unten gerollt. Sie sind oberseits graugrün und unterseits dicht seidig behaart.
Weiden sind zweihäusig, das heißt männliche und weibliche Blüten, sogenannte Kätzchen, wachsen an verschiedenen Pflanzen. Die gelben Blüten erscheinen vor den Blättern. Ihr Nektar ist für zahlreiche Insekten, besonders Hummeln und Bienen, eine wichtige Nahrungsgrundlage im Frühjahr.
Kriechweiden sind im westlichen Eurasien verbreitet. Sie wachsen auf kalkhaltigen, nährstoffarmen wechselfeuchten Flachmooren und Magerrasen und bevorzugen lichte, sonnige Standorte.
Nicht nur die Blätter von Weiden, sondern auch ihre Rinde können Photosynthese betreiben. Das ist gerade im Winterhalbjahr von Vorteil. Werden abgebrochene Weidenzweige in Erde gesteckt, bilden sie rasch Wurzeln und treiben aus.
Die Weide wurde und wird zu vielen Zwecken verwendet werden: Teezubereitungen aus der Weidenrinde wirken fiebersenkend, entzündungshemmend und schmerzstillend wirkt. Die Wirksamkeit des Inhaltsstoffes Salicylsäure wurde chemisch erhöht und als Medikament auf den Markt gebracht, das Aspirin. Des Weiteren wurden früher Blätter und Triebe der Weiden Haustieren als Frischfutter angeboten.
Die Kriechweide gilt in Bayern als gefährdet. Da sie nur am Boden kriecht ist sie sehr konkurrenzschwach und wird schnell von höheren Büschen und Bäumen überwuchert. Bei flächiger Mahd wird sie leicht übersehen. Im Palsweiser Moos werden die Pflanzen deshalb vor der Mahd markiert, die Pflege ihrer Lebensräume ist deshalb sehr aufwendig.