Kleine Binsenjungfer (Lestes virens)

Namensherkunft

Unter den anderen Binsenjungfern ist sie eher klein und zierlich. Der lateinische Name Lestes steht für Räuber, da sowohl die Libelle als auch ihre Larven räuberisch leben.

Systematische Einordnung

Gattung: Binsenjungfern (Lestes)

Familie: Teichjungfern (Lestidae)

Ordnung: Libellen (Odonata)

Klasse: Insekten (Insecta)

Kennzeichen

Die zierlichen Kleinlibellen erreichen eine Flügelspannweite von 3,5 bis vier Zentimetern. Der Rumpf bzw. Brustteil ist im unteren Teil hellblau, oberseits metallisch-grün gefärbt. Der Hinterleib ist oben grünlich bis schwarz-grün. Die bläuliche Wachsbereifung der Hinterleibsbasis sowie das leicht verdickte Ende der Männchen ist gegenüber anderen Verwandten vergleichsweise wenig ausgeprägt und kann auch ganz fehlen. Am Hinterkopf ist die Färbung scharf getrennt – oben ist sie dunkler, während der untere Kopfteil hell-gelblich abgesetzt ist. Die Flügelmale sind bei ausgefärbten Tieren braun und weisen an den schmalen Seiten hellere Abschlüsse auf.

Lebensweise/Ökologie

Die Art lebt an sonnenexponierten Teichen und Kleingewässern mit flach auslaufenden Verlandungszonen, mit Seggen- und Binsenbeständen und gerne auch in moorigen Habitaten. Die Flugzeit reicht von Juni/Juli bis in den Oktober, womit die Kleine Binsenjungfer eine der späten Arten unter den Libellen ist.

Siesitzen gerne an Grashalmen in einer Höhe zwischen 50 und 80 cm. Dort findet auch die Paarung statt, bei der beide Partner ein Paarungsrad bilden. Die ca. 1,4 mm langen Eier werden in aus dem Wasser ragende, senkrechte Pflanzenstängel, beispielsweise von Binsen und Sumpfbinsen, gestochen, wo sie überwintern. Die Larven bevorzugen leicht erwärmte Wasserzonen (Flachwasserbereiche oder Bereiche mit flutender Vegetation, z. B. Torfmoosteppiche). Dort lauern sie gut versteckt auf Beute, die sie mit einer am Kopf hervorschnellenden Fangmaske ergreifen. Während des Larvenstadiums häuten sie sich mehrmals. Eines Morgens klettert die Larve aus dem Wasser und schlüpft aus der Larvenhaut, die als sogenannte „Exuvie“ zurückbleibt. Sobald die Flügel ausgehärtet sind, hebt die Libelle zum ersten Flug ab.

Besonderheiten

Die Kleine Binsenjungfer ernährt sich von anderen Insekten, die in der Regel im Flug erbeutet werden. Meist beginnt die Jagd von einer Ansitzwarte aus.

Gefährdung

Änderungen des Lebensraumes zum Beispiel durch Entbuschung (Verschattung) oder intensive Nutzung sind die wesentlichen Gefährdungsursachen. Die Kleine Binsenjungfer ist in Bayern als stark gefährdete Art eingestuft (Rote Liste gefährdeter Arten Stufe 2).

Maßnahmen

Wir treffen vielfältige Maßnahmen um den Lebensraum und die Artenvielfalt zu erhalten.

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